Werde zum Gingr Guru!
Das Luzerner Unternehmerpaar Julia Furrer und Kevian Steiner produziert Ingwer-Tee und Ingwer-Limo unter der Marke Gingr Guru. Mehr noch: Die beiden wollen damit ein Lebensgefühl vermitteln – den «Gingr Tribe», wie sie ihn nennen. An der Luga stellen sie ihr Produkt in der Start-up-Zone vor.
Text: Irene Reis / Bilder: Christoph Arnet und Gingr Guru / Video: Gingr Guru
Erschienen in der Luga-Zytig, 24. April 2025
Was ist Gingr Guru? In erster Linie ein Getränke-Duo, bestehend aus Ingwer-Tee und Ingwer-Limo. Gingr Guru ist aber auch das Team rund um das Gründerpaar Julia Furrer und Kevian Steiner. Und nicht zuletzt ist ein Gingr Guru gemäss den beiden «jeder, der Ingwergetränke mag, eine unkomplizierte Zubereitung schätzt, Wert auf Bioproduktion und Fair Trade legt und den der stylische Look sowie die vitalisierende Wirkung von Ingwer pusht».
Das Alpi als kreativer Ursprung
Die Entstehungsgeschichte von Gingr Guru hat ihren Ursprung in der Alpineum Kaffeehaus Bar in Luzern, auch Alpi genannt. Kevian hat das Lokal im Herzen Luzerns im Jahr 2012 gegründet, kurz darauf stiess Julia zum Team. «In dieser Produktionsküche entstanden mit Mamas Entsafter erste Ingwerexperimente», blickt Kevian zurück. Damals war nicht Tee oder Limonade das Ziel, sondern Likör. Denn nebst dem Kaffeehaus betrieben die Jungunternehmer einen Club und organisierten Events, bei denen zu dieser Zeit Shots stark gefragt waren. Die damaligen bunten Trendgetränke sagten dem Team aber nicht zu. Weil die innovativen Gastronomen weder auf dem hiesigen Markt noch auf internationalen Messen Alternativen fanden, tüftelten sie selbst. Das war die Geburtsstunde des Bio-Ingwer-Likörs Sama Sama.
Julia Furrer und Kevian Steiner mixen eine Ingwer-Limo von Gingr Guru in der Alpineum Kaffeehaus Bar, wo die Idee dafür entstand.
Reise nach Indien
Und dieser kam an, die Nachfrage stieg. Somit war für Julia und Kevian klar: Das Ganze musste professioneller werden. Sie gründeten eine GmbH und gingen auf die Suche nach einer grossen und passenden Ingwer-Quelle. Durch die Max-Havelaar-Stiftung wurden sie auf eine Bauernkooperative in Südindien aufmerksam. «Dort wird der Ingwer nach BioStandards angebaut und die Biodiversität des Bodens gefördert», erklärt Kevian. Julia ergänzt: «Auch auf die Produzenten wird geachtet. NGOs setzen sich für die Rechte der Frau ein und haben ein Lokalradio gegründet, das für die Landwirtinnen und Landwirte von enormem Wert ist. Sie haben sozialen Anschluss und erhalten die für sie wichtigen Wettervorhersagen.»
Bei einem Besuch vor Ort bestätigte sich für Julia und Kevian sofort, dass diese Quelle zu ihnen passt. «Eine Bäuerin erzählte uns, dass sie ihre Kinder zur Schule schicken kann, weil sich Produzenten wie wir für den aufwendigeren und teureren Bio-Anbau entscheiden.»
Der Ingwer wird Bio in Südindien angebaut und Fair Trade importiert.
Vom Bio-Feld in Indien in die Bio-Produktion im Wallis
Auf den Feldern Südindiens wird der Ingwer geerntet, lokal gesammelt, gewaschen und zu Saft gepresst. Mithilfe eines Crowdfundings haben Julia und Kevian eine kleine industrielle Pressmaschine vorfinanziert, sodass auch dieser Arbeitsschritt direkt bei den Produzenten vor Ort vorgenommen werden kann (siehe Produktionsprozess im Video, das Gingr Guru bei einem Besuch gedreht hat). Schockgefroren wird der Rohstoff schliesslich in die Schweiz importiert.
«Auf den Getränkekarten fehlten lange Zeit coole alkoholfreie Getränke, die Spass machen.»
Julia Furrer, Gründerin Gingr Guru
Produziert und abgefüllt werden die Produkte inzwischen nicht mehr in der heimischen Küche – sondern in einer professionellen Getränkeproduktion im Wallis. «Dort haben wir ebenfalls jemanden gefunden, der unsere Werte vertritt und ausschliesslich Bio-Produkte herstellt.» Als die anfänglichen provisorischen Produktionsstätten zu klein wurden, war dies der richtige Schritt.
Der Guru erblickte das Licht der Welt
In den vergangenen Jahren veränderte sich das Ausgehverhalten der Menschen, ebenso das Gesundheits- und Körperbewusstsein. Julia und Kevian bemerkten zunehmend: «Auf den Getränkekarten fehlten lange Zeit coole alkoholfreie Getränke, die Spass machen.»
Kevian erinnert sich an einen Schlüsselmoment, wiederum im Alpi: «Ich beobachtete, wie ein Gast einen Ingwertee bestellte und der Servicemitarbeiter hinter der Bar in mehreren Arbeitsschritten zuerst den Ingwer schnitt und dann den Tee zubereitete. Hinter ihm stand in der Theke die Flasche Sama Sama, in der alle Zutaten eigentlich schon drinsteckten. Da es hat Klick gemacht.»
Für Kevian lag die Lösung auf der Hand: Tee und Limo als Konzentrat. Dies erleichtere die Zubereitung, alle Nährstoffe des Ingwers landen im Getränk und der Geschmack könne durch die Rezepte verfeinert werden. Im Gegensatz zu Flaschen- oder Dosengetränken können mit einer einzigen Flasche in Gastrogrösse bis zu 50 Portionen ausgeschenkt werden – logistisch und ökologisch sinnvoll. Und: «Wir hatten die Entwicklungsarbeit mit Sama Sama ja bereits hinter uns.»
Fancy im Look, vitalisierend im Geschmack, zeitsparend in der Zubereitung, Bio und Fair Trade in der Herstellung – Ingwer-Tee und Ingwer-Limo von Gingr Guru.
Der Tribe wächst
Allmählich wuchs die Marke Gingr Guru und daraus der ganze Tribe. «Jede und jeder kann ein Gingr Guru sein», freut sich Julia, die für das Marketing zuständig ist. Die Gestaltung soll Vitalität, Lebensfreude und Agilität vermitteln und nimmt mit dem Begriff «Guru» das Thema Indien auf. Die beiden Getränke Ingwer-Tee und Ingwer-Limo sind sowohl in der Gastrogrösse 1000 ml als auch auch in der Haushaltsgrösse 250 ml erhältlich.
Diese bringt das Gingr-Guru-Team nun an die Luga: «Schon meine Grossmutter war Luga-Fan», freut sich Kevian. Und Julia verrät: «Wir wollen dem Zentralschweizer Publikum unsere Getränke zum Probieren geben und sie zu Gingr Gurus machen.»
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An der Luga findest du Gingr Guru in der Start-up Zone Zünder in der Halle 1.
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