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Luga-Zytig Luga 2025

Ein LEGO®-Kran für Naomi – und die Luga

Andreas Göldi ist LEGO®-Fan und leidenschaftlicher Sammler. Sein Estrich gleicht einem Paradies aus bunten Steinen. An der Luga präsentiert er sein technisches Meisterwerk – in dem Hunderte Stunden, Tausende Teile und viel Liebe zu seiner Tochter stecken.

Luga
Luzern, Schweiz

Text: Daniela Barmettler / Bilder: Christoph Arnet 
Erschienen in der Luga-Zytig am 24. April 2025


Gelb leuchtend, mächtig und doch sehr filigran steht er im Wohnzimmer der Familie Göldi: der LEGO®-Raupenkran. Auch wenn er noch nicht fertig zusammengebaut ist und einige Meter fehlen, sind seine Grösse und Detailtreue beeindruckend. Der Raupenkran im Massstab von 1:24 ist das bisher grösste LEGO®-Projekt von Andreas Göldi. «Ich hatte keinen konkreten Plan, sondern habe einfach losgebaut und unterwegs die Dimensionen angepasst», erklärt er. Dafür hat er sich Pläne von echten Kränen aus dem Internet heruntergeladen und mit Skizzen gearbeitet. «Man baut etwas, testet es, merkt, dass es nicht hält, und beginnt von vorne.» Mittlerweile hat Andreas Hunderte Stunden Arbeit und kiloweise LEGO®-Teile in das Projekt investiert: «Es sind fast 70’000 Einzelteile, viele davon winzig klein.» 

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Aktuell steht der grosse Raupenkran noch im Wohnzimmer von Andreas – auf Stühlen abgestützt, damit nichts zu Bruch geht.

Stabilität und Zeit als Herausforderung 

Andreas ist Mitglied im Verein SwissLUG, der dieses Jahr an der Luga die Sonderschau «Faszination LEGO®» organisiert. Es wird unter anderem beeindruckende Landschaften und Bauwerke zu bestaunen geben. Mit dabei: Andreas’ Raupenkran. Dieser soll ungefähr acht Meter hoch werden, beweglich sein und realistische Hebefunktionen haben. Ein sehr ambitioniertes Ziel. «Das Modell muss stabil bleiben und soll perfekt funktionieren», erklärt er seinen Anspruch. Man spürt, dass er sich über das bisher Geleistete noch nicht richtig freuen kann. «Ich verspüre schon etwas Druck», sagt er mit einem Lachen.  


«Ich baue aus dem Kopf heraus. Mich interessiert, wie man eine Konstruktion verbessern und funktionaler machen kann.»

Andreas Göldi



LEGO® als wiederentdeckte Passion 

Seit Andreas acht Jahre alt ist, begeistern ihn die kleinen, bunten Steine. «Ich habe damals von meinem Götti ein Set geschenkt bekommen und war sofort fasziniert.» Viele Stunden hat er mit Bauen verbracht und seiner Kreativität freien Lauf gelassen. Doch in der Jugendzeit wanderten die Kisten in den Estrich. «Ich war ein Töffli-Bueb und mehr mit Motoren beschäftigt», erinnert er sich schmunzelnd. Den Weg zurück vom Estrich in die Stube fanden die LEGO®-Schachteln erst viele Jahre später, als Andreas erstmals Vater wurde: «Mein Sohn war zwei Jahre alt, und plötzlich erinnerte ich mich: Unter dem Dach ist noch all mein LEGO®-Zeugs!» Nicht nur der kleine Jason hatte Freude, auch bei Andreas wurden schöne Kindheitserinnerungen wach – und sein Sammlerinstinkt wurde geweckt. Von da an nahm die Begeisterung für LEGO® so richtig ihren Lauf. 

Nostalgie unter dem Dach 

Inzwischen ist LEGO® für den Luzerner ein sehr intensives und leidenschaftliches Hobby. Der Estrich ist zu einem LEGO®-Paradies mutiert. Über die Jahre baute er sich eine riesige Kollektion auf – er besitzt über 1000 Sets, alle liebevoll sortiert und aufbewahrt. So entstand bei Andreas auch eine Leidenschaft für den Handel mit seltenen LEGO®-Sets, darunter zum Beispiel ein Piratenschiff von 1989. Viele der Sets stammen aus den 90er-Jahren. «Früher hat ein Set 50 Franken gekostet, heute sind es schnell mal 2000», erklärt er.  

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Wahre LEGO®-Raritäten schmücken die Sammlung von Andreas.


Pläne im Kopf 

«Mein Umfeld findet mein Hobby lustig», meint Andreas mit einem Augenzwinkern. Doch obwohl es intensiv sei, habe seine Familie erste Priorität. Es freut ihn, dass seine vier Kinder die Begeisterung für LEGO® teilen – allerdings auf ihre eigene Weise: «Bei ihnen geht es ums Zusammenbauen, nicht ums Sammeln.» Und bei ihm? Während viele nach Bauanleitung arbeiten, entwickelt Andreas seine eigenen Konstruktionen, besonders Maschinen und technische Geräte. «Ich baue lieber aus dem Kopf heraus. Mich interessiert, wie man eine Konstruktion verbessern und funktionaler machen kann.» 

Naomi am Kran 

«Funktionale Konstruktionen» – das ist auch der eigentliche Antrieb, warum Andreas einen so gigantischen Raupenkran baut. Als seine Tochter im Herbst 2017 gerade mal zwei Monate alt war, hat er zusammen mit seinen Söhnen einen LEGO®-Kran gebaut, an dem sie die kleine Naomi hochheben und schaukeln konnten.

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Vor sieben Jahren genoss die kleine Naomi das Schaukeln am von ihrem Papi konstruierten LEGO®-Kran.

«Seit einigen Jahren sprechen wir davon, dieses Projekt zu wiederholen», so Andreas. Im Herbst 2022 hat Andreas damit begonnen und gelegentlich daran gearbeitet. Die Sonderschau an der Luga war dann der Antrieb, um es zu finalisieren. Doch ob es wirklich klappt, da ist er kritisch: «Einen Kran bauen, der meine jetzt siebenjährige Tochter hochheben kann, das wäre schon möglich. Aber ein solcher Kran wäre dann nicht mehr massstabsgetreu.» Für die Luga setzt Andreas lieber auf Ästhetik als auf Funktionalität. Schliesslich soll sein Kran ein Hingucker werden – gelb leuchtend und mächtig! 

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Fast wie vor sieben Jahren: Aber aktuell sind es noch die starken Arme von Papi Andreas, die Naomi in die Lüfte heben.


An der Luga

Die Sonderschau «Faszination LEGO®» nimmt Dich mit auf eine spannende Reise in die bunte Welt der Steine. Du kannst zahlreiche kreative Werke und Attraktionen entdecken – von detailverliebten Eisenbahnwelten über den Raupenkran von Andreas bis hin zu Szenen aus «Herr der Ringe».
Die Sonderschau zeigt eindrücklich, was mit Kreativität, Geduld und ganz viel LEGO® alles möglich ist. Ein echtes Highlight für Gross und Klein!

Alle Informationen zur Sonderschau

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