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Luga-Zytig Luga 2025

Der Weg ist das Ziel

Der Swiss Lauftreff wird 40 Jahre alt. Was als Vorbereitung auf den Luzerner Stadtlauf begann, ist heute ein beliebter Treffpunkt für Laufbegeisterte in der Zentralschweiz. Ausgerüstet mit Trainingskleidern und Joggingschuhen habe ich für die Luga-Zytig die Laufgruppe in Ebikon besucht.

Luga
Luzern, Schweiz

Text: Roger Amberg / Bild: zVg
Erschienen in der Luga-Zytig am 24. April 2025

Parkplatz Risch in Ebikon an einem Märzabend: Zehn Läuferinnen und Läufer haben sich an diesem Abend eingefunden, um ihrem gemeinsamen Hobby – dem Laufsport – nachzugehen. Das triste Wetter tut der Stimmung aber keinen Abbruch. Obwohl ich neu in der Gruppe bin, werde ich herzlich empfangen und sofort in die Gespräche integriert. Offiziell begrüsst werde ich von Adrian Barmettler. Er ist einer von 28 Standortleitern des Swiss Lauftreffs in der Zentralschweiz und betreut den Standort Ebikon seit drei Jahren.

Für jedes Tempo die passende Gruppe 

Ich werde in eine der vier Laufgruppen eingeteilt, die nach Tempo abgestuft sind. Zu meinem Erstaunen soll ich mich aufgrund meines sportlichen Hintergrunds als Fussballer und Gelegenheitsläufer der schnellsten Gruppe anschliessen. Ob ich denn da mithalten kann? Adrian beruhigt mich: «Wir nehmen auf dich Rücksicht. Falls es zu schnell ist, lässt du dich einfach in die nächste Gruppe zurückfallen.» Alle Gruppen laufen zwar in unterschiedlichem Tempo, absolvieren aber die gleiche Strecke. So bleibt niemand allein zurück, falls das Tempo zu hoch ist – so das Credo des Lauftreffs.

Gemeinsam schöne Momente erleben 

Nach ein paar Aufwärmübungen laufen wir los Richtung Rotsee. Mir fällt auf, dass untereinander sehr viel diskutiert wird. Ich erfahre in den Gesprächen, dass die Gemeinschaft beim Swiss Lauftreff eine wichtige Rolle spielt. «Auch wenn das Training anstrengend ist, haben die Läuferinnen und Läufer immer ein Lächeln im Gesicht. Wir haben eine grossartige Gruppe und es bleibt immer Zeit für den einen oder anderen Spass», bestätigt Adrian.


«Jeder und jede kann mitmachen, wir verlangen keinen Mitgliederbeitrag und es besteht kein Leistungsdruck.»

Dominik Lötscher


Dass der Lauftreff nicht nur Training, sondern auch sozialer Treffpunkt ist, erklärt mir Dominik Lötscher. Er ist seit 2019 Gesamtleiter des Swiss Lauftreffs und begleitet mich heute beim Training. «Viele der Teilnehmenden machen mit, damit sie zusammen mit anderen Personen Sport treiben, sich über Alltägliches unterhalten oder neue Menschen kennenlernen», sagt er.

Als wir den Rotsee erreichen, erklärt mir Dominik, wie der Lauftreff funktioniert. «Uns ist es wichtig, dass der Lauftreff allen offensteht. Jeder und jede kann mitmachen, wir verlangen keinen Mitgliederbeitrag und es besteht kein Leistungsdruck. Man kann einfach vorbeikommen.» Am Konzept habe sich seit der Gründung 1985 nichts geändert und man wolle auch in Zukunft daran festhalten.

Eine Gruppe von Joggerinnen und Joggern läuft in der Dämmerung auf nasser Straße durch ein Wohnquartier. Die meisten tragen reflektierende oder leuchtende Sportkleidung. Im Hintergrund sind beleuchtete Wohnhäuser zu sehen, die eine gemütliche Abendstimmung vermitteln.

Gemeinsam unterwegs: Als Gruppe machen wir uns auf in Richtung Rotsee.

Eine Erfolgsgeschichte seit 40 Jahren 

Seinen Ursprung hat der Swiss Lauftreff auf der Luzerner Allmend. Dort wurde er von einer Läufergruppe und der Unterstützung der «Luzerner Neueste Nachrichten» zur Vorbereitung auf den Luzerner Stadtlauf ins Leben gerufen. 2016 wurde der «LZ-Lauftreff», wie er lange hiess, an die Trägerorganisation Swiss Lauftreff übergeben. Heute nehmen wöchentlich zwischen 600 und 1000 Personen an den Lauftreffs in der Zentralschweiz teil.

Seit 2019 ist Dominik Lötscher für die Gesamtkoordination zuständig. In seiner Funktion ist er unter anderem für die Ausbildung von über 200 Leiterinnen und Leitern verantwortlich. Diese werden
in einem jährlichen Seminar weitergebildet: «Wir wollen uns nachhaltig stärken, bestehende Leiterinnen und Leiter behalten und neue dazugewinnen. Sie sind die entscheidenden Ansprechpersonen für Interessierte.»

Ein junger Mann in schwarzer Sportkleidung steht mit verschränkten Armen und lächelt im Gespräch mit einem anderen Jogger. Um sie herum stehen weitere Personen in heller Sportkleidung. Die Szene spielt sich auf einem Sportplatz bei Dämmerung ab.

Gesamtleiter Dominik Lötscher erklärt mir, wie der Swiss Lauftreff funktioniert.

Mit Freude zu mehr Bewegung motivieren 

Während wir uns allmählich dem Ende des Rotsees nähern, tausche ich mich mit Angelika Auf der Maur aus. Sie ist die Präsidentin des Vereins, der hinter dem Swiss Lauftreff steht. Angelika erzählt mir, was die Ziele des Lauftreffs sind: «Wir möchten Menschen dazu motivieren, mit Bewegung etwas zur eigenen Gesundheit beizutragen. Es soll eine Gruppendynamik entstehen, mit der wir Freude vermitteln wollen.» 


«Wir möchten Menschen dazu motivieren, mit Bewegung etwas zur eigenen Gesundheit beizutragen.»

Angelika Auf der Maur


Damit auch in Zukunft neue Teilnehmende hinzukommen, soll sich der Lauftreff weiterentwickeln: «Wir möchten uns über soziale Medien und durch persönliche Kontakte zunehmend bekannt machen. Um dies zu erreichen, erzählen wir unsere Geschichten und Erlebnisse», erklärt Angelika. 

Während ich mit ihr plaudere, halten wir plötzlich an. Wir haben eine Treppe am Ende des Rotsees erreicht und bauen ein paar anstrengende Treppenläufe ins Training ein. Auch solche Übungen gehören gelegentlich dazu und sorgen für Abwechslung.

Seit 30 Jahren mit dabei 

Ich bin inzwischen schon etwas ausser Puste, freue mich aber, auch noch mit Magi Bänziger ins Gespräch zu kommen. Sie leitet normalerweise eine Gruppe, die etwas langsamer unterwegs ist. Da heute jedoch niemand aus ihrer Trainingsgruppe aufgetaucht ist, läuft sie ausnahmsweise mit den schnelleren Läuferinnen und Läufern mit. «Das ist das Schöne am Lauftreff: Man trifft sich, schaut, wer da ist, und findet spontan Lösungen, die allen passen.» Magi erzählt mir, dass sie seit der Gründung des Lauftreffs in Ebikon jede Woche mit dabei ist. Heute, 30 Jahre und Tausende Laufkilometer später, ist Magi im Alter von 65 Jahren noch topfit. Während meine Schritte nach den mittlerweile knapp zehn absolvierten Kilometern langsam träge werden, sind bei Magi noch keine Anzeichen von Müdigkeit zu erkennen.  

Nach knapp einer Stunde treffen wir wieder an unserem Ausgangspunkt ein. Durchnässt und erschöpft, aber erfreut von den schönen Begegnungen verabschiede ich mich von den restlichen Teilnehmenden. Während ich mich auf den Heimweg mache, wird mir bewusst: Der Swiss Lauftreff ist wirklich mehr als nur eine Laufgruppe – er ist eine Gemeinschaft, die verbindet. Wer einmal dabei war, kommt gerne wieder – ich vielleicht auch!


Erfahre in diesem Beitrag, was für Dominik, Angelika und Adrian die Faszination des Swiss Lauftreffs ausmacht.

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